Wenn man – mit einem korrekten Visum eingereist – in Indien ist, muss man sich bei der Polizei registrieren, da der indische Staat gerne weiß, wo sich seine Ausländer aufhalten. Sollte ja nicht so schwierig sein, denkt man. Kurz: „hier bin ich“ sagen, gut ist. Die indische Bürokratie belehrt einen da allerdings eines Besseren.
Ich habe glücklicherweise schon gestern begonnen, alle notwendigen Formulare zu sammeln. Da wäre zum einen ein Formular, downzuloaden im Internet immerhin, das man lediglich in 3-facher Ausführung mitbringen muss. Dazu noch eine Bestätigung der Universität, eine des Wohnheims, diverse Kopien des Reisepasses und schlappe 4 Passbilder. Für die Bestätigung der Universität bräuchte ich einen HIV-Test, ein medizinisches Fitnesszeugnis, eine Kopie meiner Versicherungsunterlagen und noch ein paar Sachen mehr. Die Bestätigung vom Hostel hätte ich bekommen, wenn ich ein Formular ein Tag vorher ausgefüllt hätte und rechtzeitig an einen anderen, geheimen Ort gebracht hätte, den man mir allerdings nicht so ganz genau in gebrochenem Englisch erklären konnte. Ich vermute, es war mein Institut gemeint, das ist allerdings nur eine Spekulation.
Das Wohnheim blieb auch hart, ein verständnisvoller Bürokrat im IIT hat mir aber netterweise schriftlich bestätigt, dass ich dort studiere und auch wohne.
Mit leicht unvollständigen Unterlagen ziehe ich also weiter zur Polizeistation. Dort bekomme ich von einer sehr unwirschen Frau vor der Polizeistation eine Wartemarke, die ich dann allerdings nie wieder brauchen werde. Innerhalb der Station werden meine Unterlagen geprüft und ich bekomme eine neue Wartemarke. Mit der darf ich dann meine Papiere zu einer weiteren Prüfung vorlegen, bei der 3 Stempel pro Formularsatz aufgebracht werden. Danach muss ich an einem anderen Pult einen neuen Ausdruck einsammeln, der – mit einem Foto versehen – wieder dreimal gestempelt wird. Danach trage ich alle Papiere zu einem Beamten, der der Vorsitzende des Büros ist und den ganzen Tag nichts anderes macht, als die vorbereiteten und vorgestempelten Papiere seiner Bürokratieknechte abzuzeichnen. Also noch fix 4 Unterschriften auf alle Formulare und: tadaaa! Fertig.
Hat alles in allem nur einen Vormittag und einen Nachmittag Formulare-sammeln benötigt. Ich glaube im Vergleich mit anderen war ich damit sogar ganz gut. Ich bin ja mal gespannt, wie meine Visumsverlängerung in ein paar Wochen abläuft …
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